Historische Unterwäsche und Kostüme
Die Kleidung im Zeitalter des Rokoko wandelte sich sehr schnell. So gab es nicht nur das Rokokokleid, es wurden auch ovale Reifröcke getragen. Im Verlaufe der Epoche entwickelten diese sich zurück zu schmaleren Körbchen.
Der Wandel der Kleidung im Rokoko
Unter dem Rock oder Kleid trugen die Damen eine Chemise, die als einzige Unterwäsche in der damaligen Zeit galt. Damen, denen dies etwas zu gering erschien, wählten darüber den eng anliegenden Anstandsrock. So fühlten sie sich sicherer gegen einen aufkommenden Wind. Oberhalb der Chemise trugen sie eine Schnürbrust, wodurch der weibliche Körper sehr flach erschien. Ein zweiter Unterrock, auch als Petticoat bekannt, verhinderte ein nach außen Erscheinen der Strahlreifen. Darüber wurde schließlich der sichtbare Rock getragen.
Bei der in den 1740er Jahren getragenen Robe á la Francaise waren die Watteau Falten im Bereich des Rückens sehr beliebt. Diese waren zum Teil auf der Vorderseite geschlossen. Unterhalb dieser Robe wurde ein Korsett getragen. Ein zugehöriger Stecker sorgte für eine Verdeckung desselben.
Bei der Robe á la Anglaise befanden sich im Vorderteil Ösen und Haken, mit denen sie geschlossen wurde. So wurde der Stecker schließlich überflüssig. Auch die Watteau Falten waren nicht mehr aktuell, wofür das Oberteil im hinteren Bereich jedoch wunderbar spitz hinauslief. Das Rockteil wurde hieran separat angesetzt. Gleiches gilt für die Robe á la Polonaise, wobei das Rockteil hier einer kunstvollen Hochraffung unterlag.
Bezugsmöglichkeiten für historische Unterwäsche und Kostüme
Wer sich beispielsweise für einen Kostümball oder die Faschingszeit für historische Unterwäsche und Kostüme interessiert, kann sich diese Kleidungsstücke in der Künstlerwerkstatt für historische Kostüme bestellen. Hier wird ganz genau Maß genommen, damit das Kostüm letztlich auch passt und nichts zwickt oder rutscht.
Pflege von historischen Kostümen
Von maßgeblicher Bedeutung bei historischen Kostümen und der passenden Unterwäsche ist ein rücksichtsvoller Umgang. So sollten entstandene Schweißflecken so schnell wie möglich aus dieser Kleidung entfernt werden. Wesentlich besser ist es natürlich, wenn derartige Flecken erst gar nicht entstehen. Um diese zu verhindern, hält der Handel spezielle Schweißeinlagen für den Achselbereich parat. Aber auch das Daruntertragen eines einfachen T-Shirts kann vorbeugend wirken.
Ferner ist auf alkoholhaltiges Parfüm beim Tragen historischer Kleidung zu verzichten. Dieses verursacht eine schnelle Farbverblassung. Die größte Gefahr geht jedoch vom Essen und Trinken aus. Derartige Flecken lassen sich nur schwerlich wieder aus der wertvollen Bekleidung entfernen.
Bei der Reinigung von Kostümen muss größte Rücksicht auf die verwendeten Materialien, deren Verarbeitung und Verzierungen genommen werden. Besteht en Kostüm aus mehreren Teilen, geht das Reinigen leichter von der Hand. Sind jedoch Leibchen und Rock in einem Stück verarbeitet und besteht zudem jedes Teil auch noch aus anderen Materialien, sollte lieber eine Reinigung beauftragt werden, als selbst Hand anzulegen.
Die Unterwäsche sowie Kostüme sollten stets erst nach einer kompletten Austrocknung in den Schrank gelegt werden. Ist die Kleidung noch feucht, kann Schimmel auftreten, der nicht mehr beseitigt werden kann. Kostüme sollten niemals direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden, um ein Verblassen der Stofffarben zu verhindern. Reichlich mit Schmuck besetzte Kostüme sollten nicht in Schränke gehängt, sondern gelegt werden. Damit wird ein Ausleiern des Stoffs unter der Last des Schmucks verringert. Verfügt das Kostüm über einen Reißverschluss, sollte dies ebenso in den Schrank gelegt werden. Wurde ein Klettverschluss verwendet, ist es notwendig, die beiden Teile miteinander zu verbinden.
Wer Kleiderbügel aus Kunststoff oder Holz verwendet tut gut daran, diese vorher in Stoff einzuwickeln. Ansonsten besteht die Gefahr des Freilassens von Säuren, welche auf den wertvollen Kostümen hässliche Flecken hinterlassen.
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